Aktuelles

UWG feierte in 50 Jahren einige Erfolge*

HEIDEN. Kommunal- politisch wirken – ohne Parteibuch, vor Ort das Le- ben mitgestalten – frei von Wahlprogrammen überge- ordneter Verbände: Das macht das Wesen von Unab- hängigen Wählergruppen (UWG) aus – auch in Heiden. Seit 50 Jahren mischen die Unabhängigen dort in der Kommunalpolitik mit. Am kommenden Sonntag wollen sie in gemütlicher Runde ihr Jubiläum feiern.

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* Quelle: Borkener Zeitung

Ein Bürgermeister müsste kreativ sein und Platt verstehen

BZ-Interview mit der UWG Heiden*

HEIDEN. Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Unabhängige Wähler-Gruppe (UWG) in Kürze. 1999 schickte sie bereits einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen. Wird sie das 2020 wiederholen? Darüber und über die Themen, die die UWG bewegt, sprach BZ- Redakteurin Marita Rinke mit dem Fraktionsvorsitzenden Ludger Derijck und seinem Stellvertreter Michael Theisen.

* Quelle: Borkener Zeitung

UWG ergreift Initiative zum Pflanzen von Blühstreifen in Heiden — gespendeter Betrag von 500 Euro kurzfristig, wegen der hohen Nachfrage, auf 700 Euro erhöht!

Die UWG hat in der vorletzten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses beantragt, die Anlegung von Blühstreifen und Blühflächen in Heiden zu fördern. Die Blühstreifen sollten auf gemeindeeigenen Flächen wie, Kreisverkehren, Ackerrändern, Ausgleichsflächen, auf ungenutzten öffentlichen Flächen und entlang von Radwegen angelegt werden. Zusätzlich fordert sie, Heidener Landwirtinnen und Landwirte zur Teilnahme am Blühstreifenprojekt anzuregen, indem die Gemeinde den Bauern kostenloses Saatgut zur Verfügung stellt. Leider hat der Ausschuss diese finanzielle Förderung vom Blühstreifen abgelehnt.

Blühstreifen tragen dazu bei, wieder Lebensräume für Insekten und weitere Arten zu schaffen und haben darüber hinaus eine wichtige Bedeutung für die Bereicherung und Aufwertung des Landschaftsbildes. Jetzt ist die richtige Zeit für die Aussaat.

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Antrag der UWG-Fraktion zum Anlegen von Blühstreifen bzw. Blühflächen

Anliegender Antrag der UWG Fraktion vom 15.04.2019 zum o.g. Thema.

Borkener Zeitung lenkt ein und lädt die Fraktionsvorsitzenden zu einem Gespräch ein.

Mit dem Echo auf die Berichterstattung in der Öffentlichkeit hatte die BZ wohl nicht gerechnet.
Vielen Dank!

Stellungnahme der UWG zum Artikel in der Borkener Zeitung (BZ) vom 9. Februar 2019 „Schalke geht vor Gemeinderat“

Borkener Zeitung verpasst die Chance sich der gemeinsamen Kritik aller Ratsfraktionen substantiell zu stellen und  lässt eindringliche Kooperationsangebote unbeantwortet. 

Mit einem selbstgefälligen Artikel tritt Peter Berger nach, um im Duktus des Autors zu bleiben. Man könnte meinen für die Borkener Zeitung ist Fair Play eine Umgangsform, die man nur vom Fußball kennt, nicht aber im seriösen Journalismus. 

Das durchschaubare Spiel kann nur als armseliger Versuch gesehen werden, mangels konstruktiver Antworten, von der Kritik an sich selbst, abzulenken. Die noch verbliebenen Leser des Blatts dürften eins und eins zusammenzählen. 

Der UWG-Heiden bleibt an dieser Stelle nur zu bedauern,  dass die Berichterstattung der BZ von der Belanglosigkeit mit schlechter Recherche nun zur Gebärdung eines Revolverblattes verkommen ist, bei konsequenter Beibehaltung der schlampigen Hintergrundermittlung. 

Der verletzende Angriff auf unseren Fraktionsvorsitzenden ist der beste Beweis dafür, dass die in der diesjährigen Haushaltsrede vorgebrachten Vorwürfe  zutreffen: 

Die Borkener Zeitung will die Gesellschaft wissentlich spalten. 

Und dabei geht es leider nicht nur darum,  für welchen Fußballverein das Herz schlägt und man sich dankenswerterweise engagiert.

Michael Theisen
Vorsitzender

Haushaltsrede 2019 der UWG Heiden

Herr Bürgermeister,

liebe Ratskolleginnen und -kollegen,

meine sehr geehrten Zuschauerinnen und Zuschauer!

Gestatten Sie, dass ich heute etwas von der Art der bisherigen Haushaltsreden abweiche. Ich möchte daher nicht Produkt für Produkt des von allen Fraktionen ausgiebig beratenden Haushalts durchkauen, zumal meine Vorredner dies bereits getan haben. Als Unabhängige Wählergruppe für Heiden möchte ich vielmehr auf den Einstieg unserer Haushaltsrede des vergangenen Jahres, auf das Thema Politikverdrossenheit, eingehen.

Auf den Tag genau vor einem Jahr haben wir hier die, mittlerweile auch von der belanglosen Dorfpresse, zum Thema erhobene, aber leider falsch interpretierte, Politikverdrossenheit, angesprochen. Damals hatten wir die unsäglich langwierigen Koalitionsverhandlungen in Berlin noch in den Knochen und die Umfragewerte der großen Parteien schmolzen auf zum Teil unmaßgebliche Prozente zusammen. So konnte es passieren, dass die stärkste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag eine am äußersten rechten Rand der Verfassungsmäßigkeit agitierende Partei wurde. 

Menschenverachtende Entgleisungen im Parlament, Tumulte und abgekartete Spielchen, die als Selbstzweck betrieben werden, gibt es hier in diesem Ratssaal, Gott sei Dank, nicht. Wie in der gemeinsamen Presseerklärung aller Ratsvertreter ausgedrückt, geht es in unserem überschaubaren Dreiparteien-Gemeinderat zwar kontrovers, dabei aber immer parlamentarisch gesittet und stets um der Sache willen, zu. Schauanträge sind eher die Seltenheit und wenn zukunftsträchtige Weichen gestellt werden müssen, wie zuletzt noch Ende letzten Monats in einer Sondersitzung geschehen, entscheidet der Gemeinderat deklaratorisch mit einstimmigen Beschlüssen.

Diese verantwortungsvolle und sachorientierte Ausübung der von Heidenerinnen und Heidenern verliehenen Mandate als Grund für eine Politikverdrossenheit in der Zeitung darzustellen, zeugt nicht nur von Dummheit. Es polarisiert gefährlich und schürt bewusst einen Populismus, der sich nicht nur in einigen europäischen Staaten und Amerika breitmacht, sondern auch in Deutschland die Gesellschaft spaltet. 

Vielmehr sollte die Borkener Zeitung ihren gesellschaftlichen Auftrag ernst nehmen und positiv auf die Europawahl einstimmen, die vieler Orts als Schicksalswahl für die demokratischen Kräfte gesehen wird. Auch wenn wir als lokale Wählergruppe nicht bei der Europawahl antreten, ist es uns ein besonderes Anliegen, dass weiter mit vereinten Kräften an einer gemeinsamen Zukunft Europas gearbeitet wird. Von der  Friedens- und Handelspolitik der Europäischen Union profitieren wir alle seit Jahrzehnten. Dies dürfen wir uns nicht von europafeindlichen Nationalisten aus der Hand nehmen lassen. Darum müssen wir unser Wahlrecht nutzen. Was nicht heißt, dass wir nicht auch in Heiden mehr von den Förderprogrammen der Kommission abbekommen könnten. 

Und an dieser Stelle meiner Ausführungen bin ich wieder in Heiden angekommen. Um derartige Fördergelder zu beziehen, bedarf es kreativer Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Dorfentwicklung oder einfach nur für Einzelprojekte, die Heidener Initiativen finanziell auf die Beine helfen. Andere Kommunen machen uns dies vor. Heiden dümpelt vor sich hin und ist in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. 

Jetzt kann man sagen, die zurückliegenden Rechtsstreitigkeiten seien Grund dafür gewesen, dass es erst jetzt nach deren Beilegung, an denen Viele dankenswerter Weise mitgewirkt haben, los geht mit dem ortsnahen Gewerbegebiet und dem neuen Wohngebiet. Die nächsten Schritte aber sind doch jetzt nur laufende Routine mit denen eine Gemeindeverwaltung jahrein jahraus zu tun hat. 

Allerdingssind für den Grunderwerb an der Rekener Straße (bisher: BO 44) in 2019 eine Million Euro und für das Gebiet zwischen Marienstraße und Kreuzweg / Uhlenweg (bisher: BO 45) 590.000 Euro als Ausgabe etatisiert, die erst einmal wieder in die Gemeindekasse zurückfließen müssen. Im Haushalt ist der Verkauf der ersten Grundstücke 2020/2021 in BO 44 schon wieder fest eingeplant. Wenn die Einnahmen nicht generiert werden können, haben wir ein dickes Problem.

Bei den richtungsweisenden Entwicklungen treten wir auf der Stelle. Der Vollsortimenter im Ortskern, dasWahlkampfthema des Bürgermeisters seit mehr als drei Jahren, scheint ein Rohrkrepierer zu sein und immer mehr Heidenerinnen und Heidener fragen sich, warum man sich überhaupt Schwer- und Anlieferverkehr in den mit großem Aufwand verkehrsberuhigten Ortskern holen soll. Von einem Plan B, der ein integriertes Handlungskonzept für den Ortskern zu Grunde hätte und förderfähig wäre, keine Spur.

Stattdessen leisten wir uns nach dem Heiden Spaßbad und der Westmünsterlandhalle mit dem Haus der Begegnung ein weiteres drittes Prestigeobjekt, das die Haushalte der nächsten Jahre ganz gehörig belastet. Damit kein falscher Eindruck entsteht, auch die UWG schätzt die ehrenamtliche Arbeit der ganz unterschiedlichen Initiativen und Vereine, die mittlerweile nicht mehr nur den zu uns Geflüchteten, sondern allen sozial benachteiligten Heidenerinnen und Heidenern gelten. Aber nur als unbeteiligter Raumgeber ohne Ideen und Kreativität aufzutreten, ist in unseren Augen zu wenig und zu teuer erkauft.

Als Unabhängige Wählergruppe fühlen wir uns eher der westfälischen Sparsamkeit verpflichtet. Auch wenn die Pro-Kopf-Verschuldung Heidens, wie uns der Kämmerer bestätigte, mit 746,07 Euro relativ niedrig ist, beinhaltet der vorliegende Haushalt mit erheblichen Investitionskrediten Tilgungen in nicht unbeträchtlicher Höhe für die nachfolgenden Jahre. 

Da können wir nur hoffen, dass mit dem neuen Gewerbegebiet am Ortsrand unseren Gewerbetreibenden nun beste Bedingungen für ihre Geschäftsentwicklungen gegeben werden und der Gemeinde damit beträchtliche Gewerbesteuern zugute kommen. 

Bei unseren Haushaltsberatungen in der Fraktion und im zurückliegenden  Haupt- und Finanzausschuss haben wir den Eindruck gewinnen dürfen, dass unser neuer Kämmerer, Michael Drews, ein solides Zahlenwerk aufgestellt hat, das uns durch das laufende Jahr bringen wird und Weichen für die zukünftige Entwicklung stellt.

Die gute Aufbereitung der Informationen hat wiederum dazu beigetragen, dass im Haupt- und Finanzausschuss nur noch wenige Fragen zum Verständnis geklärt zu werden brauchten und die heutige Verabschiedung des Haushalts wohlwollend erfolgen kann. Wir bedanken uns daher bei Michael Drews, und sprechen ihm unser  vollstes Vertrauen aus. 

Vielen Dank! 

Die UWG-Fraktion stimmt der Haushaltssatzung 2019 zu!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Michael Theisen
Stellvertretender Vorsitzender der UWG Fraktion

Gemeinsame Presseerklärung zum Kommentar „Mehr Diskussionen, bitte“

Was verbindet die Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker unserer Heimatgemeinde über die Fraktionsgrenzen hinweg? Sie wollen gemeinsam etwas für unsere Gemeinde bewegen. Für uns alle gilt: Erst der Ort, dann die Partei/die Wählergemeinschaft.

Den Ehrenamtlichen in der ebenso komplexen wie verantwortungsvollen Kommunalpolitik nun in dem Kommentar„Mehr Diskussionen, bitte“ (25.01.2019)vorzuwerfen, dass kurze und sachliche Diskussionen zu „Politikverdrossenheit auf kommunaler Ebene“ führen, ist für uns nicht hinnehmbar. Gerade in einer Zeit, in der laut tönende Populisten die mediale Berichterstattung dominieren, setzen wir in Heiden auf ruhige Sachpolitik. Showgefechte haben noch keine Kommune weitergebracht. Das erleichtert vielleicht nicht die Arbeit der Lokalredakteurin und sicherlich nicht den Absatz einer Zeitung. Wir als Politiker sind aber unseren Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet, nicht einer Verlagsleitung.

Regelmäßig laden wir zu Fraktionssitzungen ein, damit Bürgerinnen und Bürger sich einbringen und Entscheidungsprozesse miterleben und -gestalten können. Auch zu unseren (ganztägigen) Haushaltsberatungen haben wir die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Zudem suchen wir partei- und fraktionsübergreifend den Kontakt zu den Menschen in Heiden: Wir laden Vertreter von Vereinen, Verbänden und Institutionen in unsere Fraktionssitzungen ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Regelmäßig machen wir uns auf den Weg zu Betriebsbesichtigungen, schauen uns Einrichtungen wie z.B. die Bücherei, das HeidenSpaßBad, das Haus der Begegnung etc. an, um uns mit eigenen Augen ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Das ist Kommunalpolitik, die von Menschen für Menschen gemacht wird.

Gerne treffen wir uns mit Ihnen, Frau Rinke, zu einem offenen Austausch über die Rolle und die Funktion der Lokalpolitik in unserer Gemeinde. Wenn es uns dann gemeinsam gelingt, mehr Menschen für die „Schule der Demokratie“ zu begeistern, dann hätte sich ein solches Treffen sicherlich gelohnt. 

Friedhelm Ashoff

Ludger Derijck 

Dr. Patrick Voßkamp

Thomas Wehner

Urlaubszeit und Schützenfest in Heiden

Vom 11. bis zum 13. August 2018 feiern wir in Heiden unser Schützenfest.

Wir wünschen allen Heidener schöne Schützenfesttage und eine erholsame Urlaubszeit.

 

Eure UWG, Heiden

Haushaltsrede 2018 der UWG Heiden

Herr Bürgermeister,
liebe Ratskolleginnen und -kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ein politisch ereignisreiches Jahr liegt zurück. Die neue schwarz-gelbe Landesregierung in Düsseldorf sucht noch ihren Weg, nachdem grün-rot krachend abgewählt wurde. Ganz zu schweigen, von der Politikposse, die seit nunmehr vier Monaten in Berlin gespielt wird. Es reicht so langsam, was sich die Parteien aktuell leisten.

Kein Wunder, wenn sich Politikverdrossenheit breit macht, die Wahlbeteiligung stetig abnimmt. Oder auch die Umfragewerte der sogenannten Volksparteien auf der großen Bühne zusammen gerademal knapp für eine stabile Mehrheit sorgen könnten, wenn man nur wollte.

Daher wundert es nicht, wenn Wählerinnen und Wähler aus lauter Verzweiflung ihre angestammte politische Heimat verlassen, populistischen Menschenfischern auf den Leim gehen und Rechte immer mehr schlechten Einfluss in den Parlamenten bekommen. Um die Würde des Bundestages in der heutigen Zusammensetzung mit zum Teil dubiosen Ausschussvorsitzenden kann einem schon Bange werden.

Da sind wir in Heiden mit einem überschaubaren Dreiparteien-Parlament noch sehr bodenständig und ich darf mich schon gleich zu Beginn meiner Rede für das gute Miteinander im Rat bedanken, ohne dass es beim Wähler nach Kungelei aussieht. Viele Beschlüsse wurden durchaus kontrovers diskutiert, aber dann, wenn es darauf ankam und Kante gezeigt werden musste, auch einstimmig getroffen.

Und dennoch ist es gerade Aufgabe unserer Unabhängigen Wählergruppe genau hinzusehen und übergeordneten Parteiinteressen, die nichts mit Heiden zu tun haben, entgegenzutreten. Auch sehen wir uns besonders verpflichtet, der Verwaltung genau auf die Finger zu schauen, vielleicht den einen oder anderen Impuls zu geben und Verschwendung im Sinne westfälischer Sparsamkeit Einhalt zu gebieten.

Wie schon im Vorjahr sieht unser Haushalt auf den ersten Blick ganz solide aus und ist als Gemeinschaftswerk von zwei Kämmerern sorgsam zusammen getragen worden. Wenn ich auch letztes Jahr betonte, dass in Heiden, wie allerorts, die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln und die Basis für sinnvolle Investitionen bilden, muss ich in diesem Jahr leider vermerken, dass bei guter Ausgangslage die Einnahmezahlen in Heiden leider nicht trendgerecht angestiegen sind, wie uns der vorläufige Rechnungsabschluss 2017 zeigt.

Gerade vor dem Hintergrund, dass der Großteil der Einnahmen in der Hauptsache von einigen wenigen bedeutenden Großbetrieben in Heiden bestimmt wird, kommt der Wirtschaftsförderung und der Ausweisung geeigneter Flächen für Betriebsentwicklung und Neuansiedlungen eine besondere Dringlichkeit zu. Da hoffen wir, dass die frisch auf den Weg gebrachte Bauleitplanung des ortsnahen Gewerbegebiets wasserdicht vom Bürgermeister vorbereitet wurde, damit wir keine weiteren Rückschläge vor den Gerichten erleiden müssen.

Gleichwohl appelliere ich aber auch an die Beschwerdeführer, die Eigeninteressen kritisch abzuwägen. Der Rat muss sich aber in den Verhandlungen auf die Aussagen oder auch Anstrengungen der Verwaltung und den oftmals eingeholten Sachverstand von außen verlassen.

Das gilt auch für das Interkommunale Gewerbegebiet an der A 31. Was ganz euphorisch einhellig als neue interkommunale Zusammenarbeit beteuert wurde, ist über die Jahre und die gerichtlichen Wirren hinweg verblasst und dann einseitig von der Stadt Borken ohne Rücksicht auf die partnerschaftlichen Interessen aufgekündigt worden. Ich möchte hier noch einmal für die UWG betonen, dass hier Aussichten auf zusätzliche Arbeitsplätze und eine Positionierung unserer Region einseitig aufgegeben wurden. Anders als der Bürgermeister verkündet, versprechen die vorliegenden Zahlen und Verhandlungsergebnisse in unseren Augen kein sattes Plus, sondern es sieht eher so aus, dass Heiden gerade mal mit einem blauen Auge davon gekommen sein dürfte.

Wenn auch das Flüchtlingsthema, zumindest in Heiden, etwas in den Hintergrund getreten zu sein scheint, bekommen wir nach wie vor die Auswirkungen im vorliegenden Haushalt zu spüren. Denn auch die neue Landesregierung lässt die Kommunen im Regen stehen, da sie ihnen zusätzliche Kosten aufbürdet und teure Maßnahmen zur Integration einfordert. Wären da nicht die unermüdlichen Heidenerinnen und Heidener, die sich der Integration der vielen Menschen, die aus den immer mehr werdenden Flüchtlingsregionen zu uns kommen, verschrieben haben.

Mein Dank gilt jetzt an dieser Stelle den vielen ehrenamtlich Tätigen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und ein friedliches Miteinander und soziale Teilhabe erst möglich machen.

Daher begrüße ich grundsätzlich, dass den Ehrenamtlern in unseren Vereinen im Haus der Begegnung optimierte Bedingungen gegeben werden sollen, allerdings darf dies nicht das einzige Unterstützungspaket der Verwaltung sein. Die im Förderantrag vorgesehene fachliche personelle Unterstützung ist jedoch immer noch nicht in Angriff genommen worden.

Wie Sie alle wissen, war die UWG skeptisch bei der Umrüstung der Hauptschule zum Haus der Begegnung, weil die Folgekosten aus unserer Sicht nicht seriös ermittelt und dem Fördergeber, der damaligen SPD-Landesregierung, vorschnell Zusagen gegenüber gemacht wurden, die uns in Heiden über Jahre binden. Aber dass es der Verwaltung nach über 18 Monaten immer noch nicht gelungen ist, ein nachhaltiges Konzept für die Integrationsarbeit in der Ludgerusschule vorzulegen, schlägt diesem ambitionierten Projekt den Boden aus. Wir haben dieses daher in der letzten Haupt- und Finanzausschusssitzung eindringlich angemahnt, da auch personalwirtschaftliche Entscheidungen damit einhergehen und eine Nichteinhaltung der Vorgaben sogar förderungsschädlich sein kann und Gelder zurückgezahlt werden müssten oder erst gar nicht auf das gemeindliche Konto gelangen.

In dem von uns beratenen Zahlenwerk wird deutlich, dass wir auch in Zukunft die finanzielle Entwicklung Heidens sehr im Auge behalten müssen. Die Ausweisung und Erschließung neuer Baugebiete bieten Chancen und Risiken zugleich.

Da stimmt es die Gemeinden im Kreis positiv, dass der Kreis auf eine geringere Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage zwecks ‚Puffer‘-Bildung setzt und trotzdem die Umlagen senkt. Mit der Deckelung der Ausgaben für die Musikschule haben wir die nicht nachvollziehbare Kostenentwicklung dort beanstandet. Leider ist uns die Musikschule eine plausible Erklärung und ein Einlenken schuldig geblieben. Unsere Vereine am Ort leisten im Vergleich dazu kostengünstiger und vor allem in die soziale Breite, besonders im Kinder- und Jugendbereich. Angebote zur Freizeitbeschäftigung von Senioren sind nett, müssen aber nicht vom Steuerzahler in dieser Höhe subventioniert werden.

Partizipation der Bürgerinnen und Bürger steht für die UWG an erster Stelle. Wir wollen selbst bestimmen, wie es mit dem Dorf weitergeht. Und dabei gibt es, wenn man die wieder zunehmenden Leerstände sieht, jede Menge zu tun. Weder gibt es von Seiten der Gemeinde entsprechende Angebote an die Heiderinnen und Heidener noch Perspektiven für eine Weiterentwicklung, dass wir in Heiden Angst haben müssen, von den Nachbargemeinden abgehängt zu werden. Sich nur mit der Ansiedlung eines Vollsortimenters im Ort zu beschäftigen greift meines Erachtens zu kurz und zeugt von der Ideenlosigkeit des Bürgermeisters. Ja man muss sogar Angst haben, dass mit den Zugeständnissen für einen Vollsortimenter neue Probleme in den Ortskern geholt werden, die wir mit den Auflagen für die erfolgreiche Ortskerngestaltung bisher außen vor halten konnten.

Auch ein Jahr nach meiner Forderung zur Verabschiedung des Haushalts 2017 ist uns der Bürgermeister die Antworten auf unsere Fragen: „Was wir brauchen sind Ideen zur Zukunft von Heiden“ oder „Wie soll Heiden in 15 / 20 Jahren aussehen?“, „ Wie muss sich die Wirtschaft entwickeln“ ? schuldig geblieben.

Mangelnde Konzepte, Unsicherheit bei zukunftsweisenden Themen und die Zurückhaltung bei regionalen Projekten versprechen nichts Gutes für die zweite Hälfte der Amtszeit des Bürgermeisters. Wenn sich die Kreativität im Rathaus nur auf bunte und dabei kryptische Abfallkalender beschränkt, dann graut es mir. Denn die stellenplanmäßigen Voraussetzungen und besoldungsrechtlichen Anreize für produktive Geschäftsprozesse in der Verwaltung sind vom Rat geschaffen worden. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln wollen wir uns zukünftig mehr einbringen und mitgestalten.

In diesem Jahr war die UWG in der glücklichen Lage, gleich mit zwei Kämmerern den Haushaltsdschungel zu durchforsten und unsere ausgearbeiteten Fragen anschaulich beantwortet zu bekommen. Die gute Vorbereitung konnte man auch an der Tatsache bemessen, dass im Haupt- und Finanzausschuss nur noch wenige Fragen zum Verständnis geklärt zu werden brauchten und die heutige Verabschiedung des Haushalts wohlwollend erfolgen kann. Das stimmt uns für die Zukunft sehr zuversichtlich. Wir danken daher Günter Niehaus für seine jahrelange tiefe Verbundenheit und stets sachliche und dabei profunde Unterstützung. Den Dank an unseren neuen Kämmerer, Michael Drews, sprechen wir im gewonnenen Vertrauen in eine von ihm geleistete zukunftsweisende Finanzentwicklung unserer Gemeinde aus.

Vielen Dank!
Die UWG-Fraktion stimmt der Haushaltssatzung 2018 zu! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Ludger Derijck, Vorsitzender der UWG Fraktion

Als PDF: Haushaltsrede 2018